Der Schwachpunkt beim Eisenferkel ist eindeutig der Einsatz von Plastik!

Betrifft den Plastikluftfilter an einer 97´ Sportster mit Motorentlüftung über die Köpfe und CV-Vergaser.

Ganz am Anfang ist mir mal der Vergaser abgefallen, Fehlzündung und Plopp, komische Geräusche und kleine Flammen, konnte zum Glück noch alles retten – nach näherer Betrachtung habe ich festgestellt, dass der Vergaser nur in den Manifold gesteckt wird, gesichert wird das ganze über das Luftfiltergehäuse, das wird über dem Vergaser an die Zylinderköpfe geschraubt und presst den Vergaser in den Manifold – soweit so gut – allerdings ist das originale Luftfiltergehäuse aus Plastik, zwar an der Halterung verstärkt durch Metallröhrchen, jedoch durch die Gewalt der Fehlzündungen (kommt selten vor) gab es hier wohl keinen sicheren Pressdruckverbund mehr und der Vergaser ist samt Luftfilter abgeflogen, bzw. aus dem Ansaugstutzen gerutscht!
Verstärkt mit Unterlegscheiben bin ich nun die letzten 4.000 km immer mit einem etwas bitterem Gefühl gefahren, bei jeder Fehlzündung (immer noch ganz selten) spürte ich den Luftfilter an meinem rechten Knie, ein Schlag am Knie der mich jedes Mal zu einem beherzten Schlag mit der Handfläche gegen den Luftfilter bewogen hat um den Vergaser wieder in den gesteckten Ansaugstutzen zurückzubringen, falls er sich gelockert haben sollte.

Neulich hat es mich mal auf die Autobahn verschlagen, die angenehmste Sitzposition für mich ist bei so langweiligen Strecken mit den Füssen auf den Soziarasten – also weit weg mit dem „Sicherungsknie“ vom Luftfilter. Blödes Gefühl, wenn jetzt der Vergaser abfällt (was nicht passiert wäre, aber erklär das mal deiner inneren Unruhe)!

Entscheidung, eine Lösung muss her, hab mich lange gedrückt, kein Bock zu schrauben, aber nu isses soweit – Plastik muss raus!

 

Erneute Recherche, Entlüftung über die Zylinderköpfe, Adapterset, CV Vergaser, alles nicht so einfach!

Adapterset ist notwendig, keine Frage – Grundlage ist ein massives Vergaserhalteblech – aber welcher Luftfilter, Reizüberflutung – Entscheidung: klassische Teardropform (ohne Prägung) mit Druckgussgrundplatte.

Wohin mit der Entlüftung, da ist keine Bedienungsanleitung dabei, mal kurz die Funktionsweise überdacht und losgelegt – Entlüftung läuft über die mitgelieferte Hohlschraube, über den Schlauch in den Filter, irgendwelcher Ölschlabber wird sich dort auch festlegen – OK – Wohin mit dem Filter? Unter dem Vergaser ist Platz. Also Schlauch entsprechend gekürzt und die „Schlauchauchwinkel“ (die wo da von der Hohlschraube die Luft in den Schlauch adaptieren …)  etwas gespannt damit der Filter nicht auf der Krümmerverbindung hängt und fertig.

 

Der Luftfilter, herrlich, erste Testfahrt, ein Traum – da war sie, die erste Fehlzündung – ich habe sie gehört, aber nicht gespürt, überhaupt nicht, kein bisschen, nur gehört – habe wahrgenommen wie der Rückstoß aus dem Vergaser sich ganz dezent (möchte sagen „fluffig“) im Luftfilter aufgelöst hat. Nebeneffekt ist das leicht veränderte Ansauggeräusch, etwas voluminöser, mir als Fahrer einer nicht modifizierten Originalauspuffanlage ist das Zugewinn.

Voller Erfolg, kann ich nur empfehlen

 

Memo Kilometerstand 8.500

Von Bert

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3 Kommentare

  1. Hey Bert, das ist ja lustig, wir haben sozusagen parallel an unseren Harley-Luftfiltern geschraubt 🙂
    Bei meiner 1000er XLX von 1983 ist ein S&S Vergaser mit S&S Teardrop Luftfiltergehäuse verbaut und für den TÜV (einmalige H-Abnahme, für mein 07er Kennzeichen ) habe ich jetzt auf einen originalen ovalen Blech-Luftfilterkasten umgebaut, das war auch ein kleiner Kampf. Ich habe einen Adapter von W&W verwendet, ist aber viel Fummelei. Der Ansaug-Schnorchel hinten stößt irgendwo an, ich musste einiges wegflexen und neu pulvern lassen. Der Kasten steht nun auch ca. 4cm weiter raus, was schlecht für die Position des Knies ist. Wird also nur kurzzeitig so bleiben, obwohl mir die klassische Optik gefällt 😉
    LG, Franki

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